Donnerstag, 18. Juli 2013

Einmal Uzhguli...

...und fast zurück.
Von Batumi aus sind wir in die Berge nach Mestia gefahren. Leider hatten wir auf der Anfahrt etwas Regen. Doch ungefähr auf der Hälfte rissen die Wolken auf und wir konnten die Kurven und Aussicht geniessen. Ungefähr 30 km vor unserem Ziel war ein Bergrutsch, der grade beseitigt wurde. Doch wir hatten Glück nach 10 min konnten wir weiter fahren. Immerhin hat ein Japaner die Zeit genutzt und begeistert ein Bild von Herrn Goldark und seiner Helmkamera gemacht. Zu erwähnen sind auch die vielen Tier auf der Straße, das ist wie durch einen Bauerhof zu fahren: Hühner, Enten, Puten, Hunde, Ziegen, Schweine mit Ferkeln, Pferde, Kühe und Kälber. Leider kennen die Motoräder nicht, was zu Panik fühern kann.
In der Nachmittagssonne kamen wir in Mestia an. Wir waren ziemlich begreistert. 
Da wir unser Herz für Hostels endeckt haben, gab es auch hier wieder ein Doppelzimmer mit Gemeinschaftsdusche. Im Hotel ist es zwar sauberer und nobler, aber die Gespräche mit Menschen aus aller Welt bekommen wir besser in Hostels und das ist es wert.
Zur Begrüßung gab es Tee (oder Kaffee) und sehr leckeren Kuchen. Dann haben wir die zwei Stunden bis zum Abendbrot vertrödelt und haben großartig (und vermutlich swanetisch) gegessen.
Es gab leckere Suppe mit frischem Brot, Salat und allerlei Teller mit angemachtem Gemüse, Getreide und Hülsenfrüchten und Fleischkloppse in Soße. Immer wenn ein Teller leer war wurde nachgelegt.
Wir sind sogar "ermahnt" worden zu essen und nicht zu schwätzen. :-))
Zum Abschluss haben wir noch Brot mit Honig gegessen und es gab für jeden Tee oder Kaffee je nach Geschmack. Das frische Bergwasser war ebensfalls sehr lecker, wenn wir auch beim Erstenmal ein bisschen Angst hatten es zu trinken. 
Da schon auf der Fähre und auch beim Abedbrottisch alle von Uzhguli geschwärmt haben, beschlossen wir auch dort hin zufahren bzw. soweit zu fahren wie wir kommen. Der Weg nach Uzhguli hat keinen Asphalt und es sind 700 Höhenmeter incl. einem Pass zu bewältigen. Die Strasse ist tatsächlich für normale PKWs nicht passierbar. In unserem Reiseführer stand aber dass die ersten 23 km, der insgesammt 46 km wären in gutem Zustand, das hat uns glauben lassen Sie wären geteert. *lol* Tatsächlich waren diese 23 km so breit das gut zwei Autos aneinander vorbei passten. Nach dem wir wieder Reperaturarbeiten passierten, diesmal hielten die Bagger an, wenn wir ankamen bzw. kurz warteten. Es ist etwas gewöhnungsbedürftig unter dem Baggerarm durch zufahren, aber hier ist der gesamte Verkehr gewöhnungsbedürftig. (keine Ahnung, ob wir es je wieder schaffen uns an Verkehrsregeln zu halten)
Die letzten 23 km waren tatsächlich wesentlich schlechter und wesentlich nasser. Es mussten einige Bäche gequert werden, was viel Spaß gemacht hat. Nicht so schön waren die tiefen Schlammpfützen, das war eine rutschige Angelegenheit. Leider hat ca. 500 m vor dem Ziel nach einer dieser Pfützen Frau Goldark wieder Erdkunde gemacht. Am Ende der Pfütze war ein Stein der sie ein bisschen von der Linie abgebracht hat, beim Korregieren war leider das Profil noch total voll Schlamm. Tja, ich bin fast noch gut vom Mopped gekommen und wollte den Lenker schon loslassen, da hat es mich umgerissen. Aufschlag Knie und eingeklemter Fuss unter dem Gepäckträger. Herr Goldark hat gerettet. Dann gab es eine lecker und verdienete Cola in Uzhguli mit einem leider Wolken verhangenen Gipfel (Schchara).
Dann ging es wieder zurück, auch wenn erst nicht sicher war, ob das klappen wird.
Auf dem Weg zurück musste Frau Goldark feststellen, dass wenn sie das jetzt nicht schon runter gefahren wäre, hier gestreikt hätte. Bei Rauffahren sah der Weg schon recht schwierig aus für unsere Verhältnisse. Aber es war ein wirklich tolles Erlebniss und für uns auch eine echte Leistung diesen Weg gefahren zu sein. 
BMW mit dem UNESCO-Kulturerbe: Wehrtürmen von Swanetien


KTM mit Wehrturm und ganz klein im Hintergund Reste des Sommersitz der Königin Tamar








Zwischendurch hatten wir noch ein Schwätzchen mit drei tschechischen Moppedfahrern, die besser als wir ausgerüstet nach Uzhguli und dann auf der anderen Seite (Pass auf 2600 und noch sclechtere Strasse) weiter wollten.
Am Hostel gab es ein noch verdienteres Bier und bei der Frage nach Eis für das Knie gab es einen Schnaps zum desinfiziern. Die Idee das kalte Bier an das Knie zuhalten hat wohl nicht die richtigen Assoziationen geweckt. Aber jetzt weiß Frau Goldark warum nicht mehr mit Alkohol desinfiziert wird: *AUTSCH*
Nach getaner Arbeit:


Nach einem weiter guten Abendbrot ging es dann zum Zimmer.
Bei uns im Haus lebte auch eine der Damen des Hostels (das Hostel bestand aus drei Häusern), als sie mein Knie sah wurde ich sofort betüddelt und es gab endlich Kühlung mit feuchten Waschlappen auf der Gefriertruhe. Ich bin von allen sehr bemitleidet worden und alle wollten mir Gutes tun, das war sehr schön.
Am zweiten Tag mussten wir leider Abschied nehmen und es sollte zurück nach Batumi gehen.
Neben dem guten Abendbrot, dürfen wir keinenfalls das gute Frühstück unterschlagen. Brot, Spiegelei, Käse, Honig, Salat, Kuchen und für unseren Geschmack etwas seltsam: Pommes, Nudel und Graupen.
Leider war Frau Goldarks Knie ziemlich geschwollen, so dass Sie ein bisschen Probleme beim Anwinkeln hatte. Aber nach ein paar Metern hat sich das Knie beruhigt und es konnte losgehen.
Nach 30 km kamen wir wieder beim Bergrutsch an und hatten Pech, die Fahrzeuge waren grade alle durch und wir mussten eine Stunde warten. Den nette Bausetellenman hat uns seine Bank raus gestellt und wir drei saßen zusammen. Zusätzlich haben wir uns mit zwei Spaniern und drei Ukrainischen Moppedfahrern unterhalten. Obwohl ich mich frage, ob die mit Frau Goldark die Fäuste zusammen geschlagen hätten, wenn sie gewust hätten das sie eine Frau ist.
Aber ein Unglück kommt selten allein, nach der Baustelle gab es 120 km Regen. Leider war viel Stein und Lehm auf der Straße, so dass wir (auch wegen den Knie) extrem langsam gefahren sind.
In der nächsten größeren Stadt haben wir uns ein Hotel gesucht. Nun sind wir warm und trocken und warten auf das Abendbrot. (Ich glaube wir sind ganz schön verfressen, da wir so viel über Essen schreiben)
Wir können sagen, dass wir gerne noch mal wieder kommen würden, das Land hat uns sehr gut gefallen. Berge und Meer sind eine wirklich schöne Mischung. Wir hätten gerne ein paar Wanderungen in Mestia untenommen und den Gletscher gesehen und begangen.
Auch die Menschen sind alle sehr freundlich und Hilfsbereit, einzig bei dem Fahrstil muss wir Minuspunkte vergeben. Für Georgien vergeben wir drei Daumen nach oben.

Batumi - Mestia: 254 km



Mestia - Uzhguli - Mestia: 92 km

Mestia - Zugdidi: 138 km


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